Lymphdrainage

Gezielte Bewegung der Lymphflüssigkeit

Lymphdrainage an den Beinen
(Foto: Yuri Arcurs - fotolia.de)

Die Lymphdrainage ist eine Therapieform, bei der durch verschiedene Griff- und Massagetechniken das Lymphsystem aktiviert wird. Die Anwendung ist besonders als Entstauungs- und Ödemtherapie indiziert, wenn nach Operationen (besonders Tumorentfernung) oder Traumata geschwollene Körperregionen entstehen.

Anwendungsgebiete

Das menschliche Lymphgefäßsystem

An den Extremitäten und am Körperstamm wird die Pumpleistung der Lymphgefäße verbessert. Die Lymphdrainage bewirkt keine Mehrdurchblutung wie die klassische Massage, wohl aber eine aktive Verschiebung von Flüssigkeiten in der Haut und der Unterhaut.

Das Lymphsystem, ein Kapillarensystem vergleichbar mit einem kleinen Blutkreislauf, transportiert Gewebsflüssigkeit und hat immunbiologische Aufgaben (geschwollene Lymphknoten am Hals weisen auf Entzündungen hin). Bei traumatologischen und orthopädischen Erkrankungen wie

  • Zerrungen,
  • Verrenkungen,
  • Verstauchungen oder
  • Muskelfaserrissen,

bei denen die Region anschwillt, ist die manuelle Lymphdrainage indiziert, ebenso bei

  • Verbrennungen,
  • Schleudertraumata oder
  • Morbus Sudeck (komplexes regionales Schmerzsyndrom).

Vor und nach Operationen hilft die Lymphdrainage zur Schmerzbekämpfung, das mit Zellflüssigkeit gefüllte Gewebe zu entstauen. Es ist dadurch möglich, Schmerzmittelgaben zur reduzieren, die Heilung wird beschleunigt.

Sollten ausgeprägte lymphatische Erkrankungen vorliegen (Stauungen), wird die Therapie mit Hautpflege, Kompressionsverbänden und Bewegungstherapien kombiniert, sie gehört dann zur sogenannten Komplexen Physikalischen Entstauungstherapie (KPE).

Kontraindikationen

Man wandte die Lymphdrainage lange Zeit nicht nach der Behandlung von bösartigen Tumoren an, die nicht einer Chemotherapie ausgesetzt waren, weil man befürchtete, mit der Massage die Tumorzellen "wandern zu lassen". Neuere Forschungen haben ergeben, dass Tumorzellen wahrscheinlich nicht passiv wandern und durch Lymphdrainage nicht beeinflusst werden können. Dennoch raten Experten nach wie vor bei entsprechender Kontraindikation von der Anwendung der Lymphdrainage ab.

Bei ausgeprägter Herzinsuffizienz im Vorstadium oder Stadium des kardialen Ödems soll sie ebenfalls nicht angewandt werden, auch nicht bei Fieber und/oder bakteriellen Entzündungen oder wenn entzündliche Vorgänge nicht abgeklärt werden können.

Ausbildung

Entwickelt wurde die Therapie bis in die 1960er Jahre von Emil Vodder, seither ist sie etabliert und wird angehenden Physiotherapeuten und Masseuren vermittelt. Sie wird als Zusatzausbildung an zugelassenen Lehrinstituten unterrichtet, nur Personal mit dieser Ausbildung darf sie anwenden.

Mehr zum Thema im Internet:

Ausbildung

Behandlungen

Bildnachweise

Lymphgefäsßsystem © marc osborne - www.fotolia.de

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