Unterwassermassage
Druckstrahlmassage unter Wasser
Der Begriff der Unterwassermassagen meint zumeist die Unterwasserdruckstrahlmassage. Beides ist zu unterscheiden. Bei der einfachen Unterwassermassage wird eine übliche Massage, zum Beispiel eine Ganzkörper-Reflexzonen-Massage, mit den Händen des Therapeuten unter Wasser ausgeführt, die Wirkung wird durch die Wärme des Wassers gesteigert. Bei der Unterwasserdruckstrahlmassage wird Wasser aus Düsen zum Massieren eingesetzt.
Die Unterwasserdruckstrahlmassage
Diese Massageform wird durchgeführt, indem Wasser unter hohem Druck aus Düsen, meist an einem Schlauch, an den Körper des Patienten gelangt. Die Methode ist wahrscheinlich aufgrund der technischen Erfordernisse noch nicht alt, sondern stammt etwa aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts. Es werden drei unterschiedliche technische Verfahren angewendet.
Beim Umwälzverfahren versorgt das Wannenwasser den Schlauch, wodurch die Wassertemperatur aus dem Schlauch mit dem in der Wanne identisch ist. Beim Zusatzwasserverfahren wird neues Wasser zugeführt, wodurch sich Temperaturdifferenzen ergeben, die ausgeglichen werden müssen.
Beim Saugverfahren zieht der Schlauch Wasser an, wodurch auf der Haut des Patienten ein Unterdruck entsteht, eine Methode ähnlich dem Schröpfen. Es werden Düsen mit verschiedenen Querschnitten verwendet. Der Druck aus dem Schlauch soll etwa 0,5 bis 3 bar betragen. Da er vom Querschnitt der Düsen abhängig ist, verwendet man als Beschreibung des Druckes den sogenannten Applikationswert, den Faktor aus Druck und Wasserdurchsatz.
Wirkung der Massage
Im Gewebe und der Muskulatur hat die Massage eine entspannende und entstauende Wirkung. Der Stoffwechsel des Gewebes wird angeregt, Verklebungen und Vernarbungen des Gewebes werden gelöst. Auf Herz und Blutkreislauf wirkt die Massage ebenfalls, Bluthochdruck wird gesenkt, Pulsfrequenz und Schlagvolumen werden gesteigert. Die Atemfrequenz erhöht sich ebenfalls, während der Gefäßwiderstand sinkt. Dadurch werden Schmerzen gelindert und das vegetative Nervensystem beruhigt.
Die Massage kann durch die Drucksteuerung des Wassers in stärkerer oder schwächerer Form angewendet werden, je nach Erkrankung. Gut geeignet ist sie in etwas härterer Form bei Myogelosen (Muskelverhärtung), Narben und Muskelverspannungen. Bei Atrophien (Gewebsschwund), Muskelhartspann, Zerrungen und Arthrosen wendet man die milde Form an.
Weitere Krankheiten, die die Unterwasserdruckstrahlmassage indizieren, sind Psoriasis vulgaris (Schuppenflechte) und Morbus Bechterew, eine entzündliche rheumatische Erkrankung. Auch Organ- und Kreislauferkrankungen können gut behandelt werden, ebenso neurologische Leiden.
Kontraindiziert sind Herzinfarkt, Hypertonie, Erkrankungen des Herzbeutels, Leberzirrhose und das Roemheld-Syndrom (Gasansammlungen im Darm).
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